In früheren Zeiten als das System des Freikampfes (Kämpfen nach festgelegten Regeln) noch nicht erfunden war, mussten Alternativen gefunden werden, um die zum Teil gefährlichen Techniken zu trainieren. Mit den Übungsformen konnten alle Techniken systematisch und gefahrlos geübt werden, da alle Angriffe und Verteidigungen gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner ausgeführt werden.
Diese Übungsformen sind zum Teil sehr alt und haben auch verschiedene Entwicklungen hinter sich. Die Gründe für das Entwickeln einer Form haben sich im Laufe der Jahre, und der Meister die sie entwickeln, verändert. So waren die Gründe, in China vor 1600 Jahren, reine Selbstverteidigung. Während mit dem Aufkommen des Buddhismus, eher die Stärkung des Geistes und des Körpers, betont wurde.
In jeder Kampfkunst existieren solche Übungsformen, manche wurden aus der Beobachtung der Tierwelt, manche aus Kämpfen zwischen Menschen weiterentwickelt.
In Japan bezeichnet man Formen Kata, in China Kuen, und in Korea Tul, Hyong oder Poomse.
Egal in welcher Kampfkunst, jede Form wird mit einer Abwehrtechnik begonnen. Dies betont den defensiven Aspekt dieser Künste, des „Nicht zuerst Angreifens“. Natürlich ist der Sieg für den Kämpfer am aussichtsreichsten der zuerst angreift. In der Form lernen wir aber lieber einen Angriff zuerst zu kontern, und ihm die Gelegenheit zu geben sein Unterfangen zu beenden, als den ersten Schlag zu tun.
In erster Linie ist eine Form eine Aneinanderreihung von Techniken. Sie kann aber zu einer Weg-Übung werden, wenn die Gesamtstrukturen des Kampfkunstübens verstanden und berücksichtigt werden. Dabei führen Geist, Konzentration, Kraftfluss, Atmung, Rhythmus und Präzision zum Verständnis der Form, des Kampfstils, und der Kampfkünste überhaupt.
Somit bildet die Form das wichtigste Mittel in jeder Weg-Übung (Do).