Korea, eine gebirgige Halbinsel mit mehr als 3000 vorgelagerten Inseln, im Norden an die Mandschurei grenzend, im Süden nur durch eine Meerenge von Japan getrennt, hat wegen dieser geographischen Lage immer die Rolle des Kulturvermittlers gespielt und sich dabei selbst weiterentwickelt.
Einem ursprünglich schamanistischen Glauben folgte im Koguryo - Reich (37 v. bis 668 n.Chr.) der Buddhismus. Das Koguryo - Reich war eins von drei Reichen, zu denen sich die Koreaner zusammengeschlossen hatten, um ihr Land zu verteidigen. Eindringlinge aus China fielen schon vor unserer Zeitrechnung über Korea her. Die Vereinigung mit den zwei anderen Reichen - Paekche am Flußbett des Han gelegen, und Silla im Süden Koreas - dauerte bis 668 n.Chr.. Nachdem die Könige von Silla im Jahre 660 erst Paekche und 668 mit Hilfe des Feindes China auch Koguryo besiegten, besaß Silla die Alleinherrschaft, und man kann von diesem Zeitpunkt an von der "Nation Korea" sprechen. Schon kurze Zeit später mußte sich Silla selbst gegen die ehemaligen Verbündeten verteidigen. Nach sechsjährigem Widerstand gelang es jedoch, die chinesischen Invasoren zu vertreiben. Auch die weitere Geschichte Koreas war durch die Gefahr, die von ausländischen Eroberern ausging, bestimmt. Während der Koryo - Dynastie (918 - 1392) drohte sowohl Gefahr von den mandschurischen Stämmen als auch von den Nordvölkern. Im 13. Und 14. Jh. stellten die Kriegszüge der Mongolen eine außerordentliche Bedrohung für Korea dar. Während der Yi - Dynastie (1392 - 1910) wurde der Buddhismus durch den Konfuzianismus als neue Richtschnur für Staat und Gesellschaft ersetzt, und man bemühte sich Beziehungen zum China der Ming aufzunehmen.
Im 15. Und 16. Jh. waren die japanischen Wako Koreas größte Sorge. Mit ihren wendigen Schiffen verwüsteten sie die ostasiatische Küste und fügten sowohl China als auch Korea großen Schaden zu. Am stärksten wurde die Verteidigungsbereitschaft Koreas jedoch auf die Probe gestellt als 1592 Toyotomi Hideyoshi, eine der diktatorischsten Gestalten des alten Japans, Korea erobern wollte. Hideyoshi versuchte wahrscheinlich mit dieser Invasion von innenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken. Während die Japaner mit ihrem 200 000 Mann starken Heer auf dem Land durchaus Erfolge erzielten, wurden sie in den Seeschlachten von Korea geschlagen, was letztlich dazu führte, daß der über See kommende Nachschub ausblieb. Durch den Tot Hideyoshi's und das Eingreifen chinesischer Truppen konnten die Koreaner diesen Krieg 1598 siegreich beenden. Unmittelbar danach wurde das leidgeprüfte Volk wieder von China angegriffen und besiegt. Nach der Niederlage der Chinesen im Krieg mit Japan 1894/95 und der Absetzung des letzten Kaisers der Yi - Dynastie wurde Korea 1910 unter dem Namen Chosen japanisches Generalgouvernement. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verloren die Japaner ihre Herrschaft über Korea, das 1945 in Nord - und Südkorea geteilt wurde.